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„Die Klimaschutzziele der Bundesregierung sehen vor, die Treibhausgasemissionen im Industriesektor bis 2030 um fast 50 % im Vergleich zu 1990 zu senken. Um diese Ziele zu erreichen, müssen dringend Lösungen für klimafreundlichere Produktions- und Verarbeitungsprozesse in der Industrie gefunden werden, die 2015 mit 1.116 TWh fast die Hälfte der gesamten Energie in Deutschland verbraucht hat. In einem ersten Schritt ermöglicht die Substitution von Kohle und Erdöl durch Erdgas eine zügige und signifikante Reduktion von Treibhausgasemissionen im Industriesektor. In einem zweiten Schritt kann die allmähliche Steigerung des Anteils erneuerbarer und synthetischer Gase schließlich zur weitgehenden Treibhausgasneutralität führen. Durch die intersektorale Verknüpfung der bestehenden Infrastrukturen können schließlich weitere Effizienzressourcen gehoben werden“, sagte DVGW-Präsidiumsmitglied Heinrich Busch beim DVGW-Expertenforum „Stromsektor und Industrie“. Um Anreize für die Industrie zu schaffen, diese drei Schritte (fuel, content und modal switch) zügig umzusetzen, sollten bei der Nutzung von klimafreundlichen Gasen die anfallenden Treibhausgaseinsparungen positiv auf das eigene Emissionskonto angerechnet werden. Maßnahmen mit einer hohen CO2-Vermeidungskosteneffizienz sollten in Anbetracht des verbleibenden Emissionsbudgets und der notwendigen Umsetzungsgeschwindigkeit im Vordergrund stehen und politisch unterstützt werden. „Deutschland hat das Potenzial, sich gleichzeitig als wirtschaftlich starker und klimafreundlicher Industriestandort zu positionieren – und jene Zukunftstechnologien zu entwickeln, die deutsche Unternehmen erfolgreich exportieren können. Damit dies gelingt, sind zunehmend Investitionen in Anlagen und Prozesse erforderlich, die grüne Gase nutzen und integrieren oder auch CO2-Senken schaffen. Dafür sind insbesondere Marktentwicklungsprogramme für technologieoffene Pilot- und Demonstrationsprojekte nötig, um die Nutzung und den Einsatz von Biogas, Biomethan sowie grünem Wasserstoff und synthetisierten Gasen in industriellen Anwendungen auf den Prüfstand zu stellen“, erklärte Busch. Dadurch könne zusätzliches Know-how generiert und die internationale Marktfähigkeit hergestellt werden. Bei derartigen Investitionen sei die Industrie jedoch auf eine frühzeitige und langfristig verbindliche Planungssicherheit angewiesen. In der kommenden Legislaturperiode solle daher die Ausarbeitung und Festlegung eines Pfades hin zur weitgehend klimaneutralen Industrie in Deutschland ganz oben auf der energie- und industriepolitischen Agenda stehen, so Busch weiter. (Quelle: Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW))

DVGW mahnt Reform des Emissionshandels an

Kategorien: |
Autor: Redaktion

Datum: 07. Jul. 2017

„Die Klimaschutzziele der Bundesregierung sehen vor, die Treibhausgasemissionen im Industriesektor bis 2030 um fast 50 % im Vergleich zu 1990 zu senken. Um diese Ziele zu erreichen, müssen dringend Lösungen für klimafreundlichere Produktions- und Verarbeitungsprozesse in der Industrie gefunden werden, die 2015 mit 1.116 TWh fast die Hälfte der gesamten Energie in Deutschland verbraucht hat. In einem ersten Schritt ermöglicht die Substitution von Kohle und Erdöl durch Erdgas eine zügige und signifikante Reduktion von Treibhausgasemissionen im Industriesektor. In einem zweiten Schritt kann die allmähliche Steigerung des Anteils erneuerbarer und synthetischer Gase schließlich zur weitgehenden Treibhausgasneutralität führen. Durch die intersektorale Verknüpfung der bestehenden Infrastrukturen können schließlich weitere Effizienzressourcen gehoben werden“, sagte DVGW-Präsidiumsmitglied Heinrich Busch beim DVGW-Expertenforum „Stromsektor und Industrie“.
Um Anreize für die Industrie zu schaffen, diese drei Schritte (fuel, content und modal switch) zügig umzusetzen, sollten bei der Nutzung von klimafreundlichen Gasen die anfallenden Treibhausgaseinsparungen positiv auf das eigene Emissionskonto angerechnet werden. Maßnahmen mit einer hohen CO2-Vermeidungskosteneffizienz sollten in Anbetracht des verbleibenden Emissionsbudgets und der notwendigen Umsetzungsgeschwindigkeit im Vordergrund stehen und politisch unterstützt werden.
„Deutschland hat das Potenzial, sich gleichzeitig als wirtschaftlich starker und klimafreundlicher Industriestandort zu positionieren – und jene Zukunftstechnologien zu entwickeln, die deutsche Unternehmen erfolgreich exportieren können. Damit dies gelingt, sind zunehmend Investitionen in Anlagen und Prozesse erforderlich, die grüne Gase nutzen und integrieren oder auch CO2-Senken schaffen. Dafür sind insbesondere Marktentwicklungsprogramme für technologieoffene Pilot- und Demonstrationsprojekte nötig, um die Nutzung und den Einsatz von Biogas, Biomethan sowie grünem Wasserstoff und synthetisierten Gasen in industriellen Anwendungen auf den Prüfstand zu stellen“, erklärte Busch.
Dadurch könne zusätzliches Know-how generiert und die internationale Marktfähigkeit hergestellt werden. Bei derartigen Investitionen sei die Industrie jedoch auf eine frühzeitige und langfristig verbindliche Planungssicherheit angewiesen. In der kommenden Legislaturperiode solle daher die Ausarbeitung und Festlegung eines Pfades hin zur weitgehend klimaneutralen Industrie in Deutschland ganz oben auf der energie- und industriepolitischen Agenda stehen, so Busch weiter.
(Quelle: Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW))