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Internationale Druckgussbranche trifft sich auf der Euroguss

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Autor: Redaktion

Datum: 17. Jan. 2018

Über 12.000 Fachbesucher informieren sich nicht nur an den Messeständen, sondern auch im begleitenden Fachkongress, dem Internationalen Deutschen Druckgusstag. Dort geht es z. B. um aktuelle Megatrends wie Industrie 4.0, Globalisierung und Elektromobiliät und ihre Auswirkungen auf die Druckguss-Produktion. Besonders herausragende im Druckgussverfahren gefertigte Bauteile werden mit Preisen beim Aluminium-, Zink- und Magnesium-Druckgusswettbewerb während der Euroguss prämiert.
„642 Aussteller – das sind gut 10 % mehr als bei der letzten Euroguss vor zwei Jahren“, freut sich Christopher Boss, Veranstaltungsleiter bei der NürnbergMesse. „Die drei Messehallen 6,7 und 7A sind komplett voll. Wir sind bis auf den letzten Quadratmeter ausgebucht“, so Boss weiter. Ein Grund für die positive Entwicklung der Fachmesse liegt sicherlich im anhaltenden Leichtbautrend in der Automobilindustrie, bei dem vor allem Aluminium-Druckguss zum Einsatz kommt. Schließlich ist der Fahrzeugbau der wichtigste Kunde der Druckgießereien.
Nach Angaben des Verband Deutscher Druckgießereien (VDD) fließen rund 80 % der Produktion dorthin. Die restlichen 20 % verteilen sich auf Abnehmerbranchen, z. B. dem Maschinen- und Anlagenbau, der Elektro- und Elektronikindustrie, der Möbelindustrie, Energie- und Medizintechnik oder Luft- und Raumfahrtindustrie.
Mehr als die Hälfte der Aussteller der Euroguss ist international (54 %). Neben Deutschland (280 Aussteller) zählen zu den europäischen Top-Ausstellerländern Italien (128 Aussteller), Türkei (23 Aussteller), Spanien (19 Aussteller), Österreich und die Tschechische Republik (je 14). Die Fachbesucher – überwiegend Fertigungsspezialisten, Entwickler und Einkäufer – reisen aus ganz Europa nach Nürnberg. Sie kommen entweder aus Unternehmen der genannten Abnehmerbranchen oder aus Druckgießereien.
Der bei Messebesuchern sehr geschätzte, zweisprachige Fachkongress Internationaler Deutscher Druckgusstag findet dieses Mal im Kongresszentrum NCC Ost statt. 23 Fachvorträge zu aktuellen Branchenthemen und -trends stehen auf dem Programm. Darüber hinaus werden die Sieger der drei Druckguss-Wettbewerbe für Zink (16. Januar), Aluminium (17. Januar) und Magnesium (18. Januar) dem Fachpublikum ausführlich vorgestellt.
Nach der erfolgreichen Premiere vor zwei Jahren widmet sich auch 2018 wieder ein eigener Pavillon dem für Druckgießereien wichtigen Thema Oberflächentechnik. Dabei geht es um die Nachbehandlung und Beschichtung funktioneller und hochbelastbarer Gussstücke. Entsprechende Maschinen- und Verfahrenstechnik verhilft Oberflächen von Gussprodukten zu einem hochwertigen Aussehen. Die Bearbeitungsprozesse sind z. B. Entgraten, Schleifen, Polieren, Beschichten oder Veredeln. Im Pavillon Oberflächentechnik in Halle 6, Stand 6-333, präsentieren sich Unternehmen, die das Bearbeiten und Veredeln von Leichtmetallen anbieten.
Bereits zum vierten Mal gibt es die Sonderschau „Forschung, die Wissen schaf(f)t“ auf der Euroguss. Sieben Forschungsinstitute, Universitäten und Fachhochschulen geben im Servicebereich zwischen den Hallen 5/6 einen Einblick in ihre aktuellen Projekte, stellen ihre Dienstleistungen und Forschungsschwerpunkte vor und präsentieren sich mit ihren Aus- und Weiterbildungsangeboten. Mit dabei sind: Hochschule Aalen, GTA Hochschule Ansbach, Neue Materialien Fürth GmbH, Österreichisches Gießerei-Institut, Technologiezentrum Dingolfing, TU Kaiserslautern Lehrstuhl für Konstruktion WTM und FAU Erlangen/Nürnberg Lehrstuhl für Werkstoffkunde und Technologie der Metalle WTM.
Die Nachfrage nach Druckguss steigt weiterhin. Die deutschen Druckgießereien konnten laut VDD nach 2015 und 2016 auch 2017 ihre Umsätze und Produktionen steigern. Der Verband ist zuversichtlich, dass dieser Trend auch 2018 fortgesetzt wird. 704.820 t (2015: 690.954 t) Druckguss produzierten die deutschen Druckgießereien in 2016 insgesamt. Der Löwenanteil entfiel dabei auf Aluminium (631.456 t), gefolgt von Zink (55.966 t) und Magnesium (17.398 t). In den ersten drei Quartalen 2017 haben sich die Zuwachsraten der drei Leichtmetalle Aluminium, Zink und Magnesium überproportional im Plus gehalten. Der Standort Deutschland wird vom VDD als sehr effektiv gesehen. Trotzdem werden Fertigungskapazitäten auch außerhalb Deutschlands errichtet, um teure Personal- und Energiekosten auszugleichen. Auch die Nähe zu den Produktionsstandorten der Kunden aus der Automobilindustrie sei wichtig, so der Verband.
Während sich das Weltmarktvolumen für Druckgieß- und Kokillengießmaschinen um rund 10 % auf € 883 Mio. in 2016 verringerte, stieg der weltweite Marktanteil der CEMAFON-Länder (Dänemark, Deutschland, Italien, Spanien und Schweiz) auf 45 % (+ 7 %). Das CEMAFON-Exportvolumen lag in 2016 bei € 400 Mio. Größter Druckgießmaschinen-Exporteur war 2016 Italien (28 %), vor Japan (25 %) und China (10 %). Im CEMAFON (The European Foundry Equipment Suppliers Association) sind alle großen Hersteller von Gießereimaschinen und -anlagen, von Schmelzöfen und Produkten für die Gießereiindustrie in Europa vereint.
In allen geraden Jahren trifft sich die europäische Druckguss-Branche auf der Fachmesse Euroguss im Messezentrum Nürnberg, Deutschland. Rund 650 Aussteller und 12.000 Fachbesucher informieren sich dort drei Tage lang über neueste Technik, Prozesse und Produkte. Darüber hinaus ist die NürnbergMesse Group in Sachen Druckguss aktiv auf der China Diecasting (jährlich in Shanghai), der Alucast, die in allen geraden Jahren in Indien an wechselnden Standorten stattfindet, sowie mit dem Pavillon Euroguss Mexico im Rahmen der Fundiexpo.
Informationen zu den weltweiten Druckguss-Veranstaltungen der NürnbergMesse gibt es während der Euroguss vom 16. bis 18. Januar 2018 auch am Stand 7A-099 im Foyer der Halle 7A. Weitere Informationen finden Sie unter: www.euroguss.de/international